Schuljahresabschluss
Am Dienstagabend übernahmen in der Aula der Obermayr Europa-Schule am Campus Erbenheim Noten, Reime, Tanzschritte und jede Menge Gefühl das Zepter. Wo sonst festliche Anlässe den Ton angeben, herrschte plötzlich Theaterluft. Die Musical-AG der Grundschule Bierstadter Straße verwandelte die Aula in eine Bühne, auf der Lebensthemen klangen, tanzten und leuchteten. Die Schüler der dritten und vierten Klassen führten das Stück Felicitas Kunterbunt auf – ein Musical mit Botschaft.
Vierzehn Geschichtenlieder lang sangen, spielten und tanzten die Kinder über Freundschaft, über Anderssein, über Streit und Versöhnung. Sie ließen das Publikum lachen, nachdenken, mitfühlen.
Musical traf Mitgefühl
Felicitas Kunterbunt erzählt von Ausgrenzung, von Mut, von Vielfalt. Die Kinder griffen Themen auf, die sonst oft im Klassenzimmer stecken bleiben: Mobbing, Vorurteile, Toleranz. Sie trugen sie auf die Bühne – laut, klar, bunt. Mal mit Humor, mal mit leiser Ernsthaftigkeit. Und das Beste: Alles wirkte authentisch.
Selbst kleine Pannen bremsten sie nicht aus. In einer Szene sorgte geschmolzene Schokolade für Gelächter. Statt zu verzweifeln, teilten die Kinder sie trotzdem – Schokolade an den Fingern, Lachen im Saal. Spontan, echt, herzerwärmend.
Technik, Teamwork und Applaus
Ein dickes Lob verdienten sich auch die hinter den Kulissen. Musiklehrer Andreas Leuk, verantwortlich für Ton und Licht, ließ trotz kleiner Aussetzer nie Hektik aufkommen. Und wenn doch mal etwas hakte, füllten die Schüler die Lücke souverän mit Kreativität.
Am Ende betraten alle Darsteller noch einmal gemeinsam die Bühne – ein Abschlussbild voller Energie, Stolz und Applaus. Schulleiter Dr. Gerhard Obermayr griff das Mikrofon und sagte vollen Lobes, was alle dachten: „Was ihr heute gezeigt habt, ist das, was im Leben zählt – Zusammenhalt, Begeisterung, Mut.“
Mehr als ein Schulprojekt
Felicitas Kunterbunt ist kein typisches Schulmusical. Am Dienstagabend war es ein Zeichen. Ein Zeichen für Offenheit, für Vielfalt, für eine Schule, in der jeder zählt. Das Publikum spürte das: Es ging nicht nur um Texte und Takte – hier wuchs Selbstbewusstsein, hier entstand Gemeinschaft. Die Dritt- und Viertklässler hatten nicht nur gesungen – sie hatten Haltung gezeigt. Und das auf einer Bühne, die in dieser einen Stunde größer wirkte als jeder Pausenhof.